Der Blick hinter den Spiegel

Du bist ja nun nicht mehr 20 und solltest eigentlich mitten im Leben stehen. Für viele um Dich herum sieht es ja auch so aus, als wenn das so wäre. Dein Umfeld sagte schon immer, dass du intelligent bist und das Zeug hast, viel zu erreichen. Du besitzt ja auch echt viele Fähigkeiten und hilfst anderen auch gern weiter, wenn sie sich an dich wenden oder du erkennst, dass sie Hilfe brauchen.

Vielleicht hast du einen coolen Beruf, bist vielleicht im öffentlichen Dienst, hast studiert, bist selbständig oder möchtest es sein. Führst du Menschen? Musst du stark sein? Und leidest du trotzdem in deinem Inneren? Da ist etwas, warum sich alles so gar nicht rund und glücklich anfühlt. Aber was das konkret ist… Schulterzucken.

Oder hast du nicht den Beruf gefunden, für den du dich geschaffen fühlst? Tief im Inneren weißt du, dass du zu mehr in der Lage bist! Du hoffst darauf! Du suchst danach! Wie oft bist du dabei enttäuscht worden und hast gelitten, wenn du morgens aufgestanden bist und los musstest? Wie lange willst Du dich noch quälen?

Du hast schon so einiges in deinem Leben ausprobiert und hast viele Interessen. Manchmal fühlt sich das fast schon so an wie ein Bauchladen voller Möglichkeiten. Aber irgendwie quillt das Angebot gefühlt schon so über, dass du dich gar nicht mehr für etwas entscheiden kannst. Dann ist es, als wenn du den Wald vor lauter Bäumen nicht siehst.

Schon lange und oft fragst du dich, wo du im Leben wohl mal irgendwie falsch abgebogen bist. Denn irgendwie fühlt sich das, was du hast, nicht so an wie das, was du wirklich willst. Nicht so gewollt richtig oder so „endgültig wünschenswert“ fühlt sich das an. Immer wieder sind da die Zweifel an dir selbst und dem, was dich ausmacht und wo du im Leben stehst.

Um dich herum halten dich viele sogar für ziemlich selbstbewusst und aktiv. Du kannst dich echt gut ausdrücken und weißt ganz offenbar, was du willst und vor allem, was du NICHT willst. Denn ab und an bist du auch schon mal krass wenn du sagst, was dir nicht passt. Für dich fühlt sich das eben irgendwie gar nicht so an, als wenn du das wirklich bist, was andere da sehen. Du spürst das anders. In deinem Inneren hast du immer wieder Selbstzweifel und fühlst dich eher gehetzt und ausgelaugt. Jedenfalls nicht so, wie die Menschen um dich herum das wahrnehmen.

Du fragst dich immer wieder, warum das im Inneren so ganz anders ist, als du es dir wünscht. Du möchte doch auch nur innerlich ankommen, Ruhe spüren, Harmonie erleben und dennoch hungrig auf die Welt bleiben. Warum schaffst du das nicht?

Tausendfach hast du darüber nachgedacht und dabei sind immer mehr Fragen aufgetaucht anstatt weniger. Die Verwirrung ist gewachsen und nicht gewichen. Und je mehr du versuchst, dir die Fragen zu beantworten, desto mehr Fragen ergeben sich daraus.

• Bist du selbst Schuld an allem?
• Hast du dir selbst etwas vorgemacht?
• Bist Du mit deinen Hoffnungen endgültig gescheitert?
• Bist du so blind oder ignorant gewesen und damit in etwas hineingeraten, was du nicht aufgehalten hast oder jetzt nicht mehr aufhalten kannst?
• Bist du vielleicht doch nicht so „toll“, wie du das immer erhofft hat?
• Welchen Knopf musst du drücken, was hast du übersehen?
• Hast du überhaupt das Leben verstanden? Irrst du dich seit Ewigkeiten bei dem, was dich und die Welt anbetrifft?
• Spinnst du vielleicht nur und solltest endlich realistisch sein?

Du hat schon so vieles versucht und probiert, so sehr nachgedacht über alles. Trotzdem kommst du irgendwie nicht auf DAS Ergebnis, DEN Hinweis, DEN Weg, der alles verändert und dahin führt, wo du dich „angekommen“ fühlst. Und das treibt dich um. Ja klar, es gibt immer wieder Phasen, in denen ist das alles okay und plötzlich scheint sich alles aufzulösen und zu ordnen. Aber dann kommt wieder dieser Impuls, dieser Trigger… und du bist wieder voll drin in deinem Kreislauf aus Selbstzweifeln, Gedanken, Grübeln, verpassten Chancen und dem Wunsch, endlich mal dort zu sein, wo alles zusammenpasst.

Und immer, wenn du in dich hineinschaust weisst du mit jedem Mal mehr: du möchtest Veränderung, Orientierung und die Chance, jetzt endlich für dich da zu sein. Du möchtest deine Sorgen und Befürchtungen endlich herausschreien… aber dann wärst du in deinen Augen ja klein, hilflos, würdest zugeben, versagt zu haben. Was würden denn die anderen denken, wenn du das machst? Geht ja gar nicht. Und so leidest du weiter…

Und in dem Moment, wo du das erkennst und beginnst, Unterstützung anzunehmen, hast du den wichtigsten aller Schritte gemacht und siehst, dass Unterstützung nichts damit zu tun hat, dass du unfähig, unwissend oder klein bist. Es ist genau der Moment von Größe und es ist der Anfang von dem, was dich zu dir selbst führt, dir Stärke, Selbstbewusstsein und Antrieb gibt.